Uwe Hennig

Grundlagen Mathematik

Mathematisher Aufbau

Ein Neuron hat ein zeitabhängiges Potential Pt.

Das Potential wird durch die jeweiligen Eingangskanäle (Synapsen) im Laufe der Zeit erhöht. Hat das Potential einen gewissen Schwellwert Θ überschritten, feuert das Neuron den Wert X=SΘPt·Pt. Dieser Wert wird dann an die nachfolgenden, verbundenen Neuronen anteilsmäßig verteilt.

SΘ ist eine übliche Schwellwertfunktion, die i.d.R. Werte im Bereich [0, 1] hat. Siehe dazu einige Beispiele: Functions.

Das Ergebnis der Schwellwertfunktion liegt zwar i.d.R. im Bereich zwischen 0 und 1, wird aber mit dem aktuellen Eingangspotentials multipliziert und hat damit einen Wert zwischen 0 und Pt. Dieser Wert X wird dann anteilsmäßig verteilt.

Das neue Potential Pt+1 muss, nachdem das Neuron gefeuert hat, neu berechnet werden: Pt+1=Pt-X. Zu beachten ist, dass ein Restwert größer 0 entstehen kann. Es gilt also Pt+1 ≥ 0. Mit dieser Potentialberechnung werden letztendlich auch die Eingangskanäle (Neuronen mit den Eingangsreizen) neu berechnet, da diese in einem rekurrenten Netz integriert sind und keine Sonderrolle einnehmen. Aus diesem Grund müssen für einen gewissen Zeitraum die Eingangsneuronen wieder auf die ursprünglichen Werte gesetzt werden, sprich angeregt werden.

Der zu übertragene Wert X wird gewichtet Wi an das nachfolgende Neuronen Ki übermittelt. Das Ausgangsneuron Ki bekommt den Wert Yi=X·Wi/i=0nWi übermittelt. Hierbei ist Wi das Ausgangsgewicht vom aktuellen Neuron zum Neuron Ki. Der Quotient Wi/j=0nWj liegt im Bereicht zwischen 0 und 1 (prozentualer Wert).

Beispielberechnung
Einfaches Netz
Bild 1: Einfaches Netz

Das Anfrangspotential des Neurons K0 sei: P0=0 zum Zeitpunkt t=0. Es wird nicht gefeuert.
Zum Zeitpunkt t=1 ist das Potential des Neuron K0: P1=4. Es gab ein Reizsignal zum Zeitpunkt t=1 und damit hat sich das Potential geändert.

Die Gewichte seien: W1 = 2 und W2 = 6. Der Schwellwert Θ sei 0,5.

Mit der Sprungfunktion S0,5(x)={1wenn x0,50sonst
feuert nun das Neuron, weil das Potential P1 größer ist als 0,5

Die Werte werden wie folgt berechnet:

i=0nWi=8

X=S0,54,0·4,0=4,0

Y1 = 2·4/8 = 1
Y2 = 6·4/8 = 3

Das neue Potential des Neurons K0 ist dann:
P2 = 4 - 4 = 0

Damit wurde der Wert 4 (Reizsignal) an die nachfolgenden Neuronen verteilt übermittelt. Das Potential des Neurons K1 wurde um Y1 = 1 und das Potential des Neurons K2 um den Wert Y2 = 3 erhöht.